Grüne Wadgassen fordern koordinierte Messungen in den betroffenen Kommunen

Angesichts der derzeit starken Geruchsbelästigung durch die petrochemische Anlage im französischen Carling haben die Wadgasser Grünen koordinierte Schadstoffmessungen der anliegenden Kommunen auf saarländischer Seite gefordert. Großrosseln hat bereits angekündigt, selbst aktiv zu werden. Dieser Initiative müssten sich nach Auffassung der Grünen auch andere betroffene Kommunen anschließen. Der Landkreis Saarlouis könnte hier die Federführung für die Gemeinden im Kreis übernehmen. Landrat Lauer sei auch gefragt, bei der französischen Seite zu intervenieren und eine Verbesserung zu erreichen.

 Viele Menschen, die im Einzugsbereich der Anlage im Warndt lebten, seien sehr besorgt. Es gebe keine Vorwarnung wenn Gase abgefackelt würden. Adriano Pitillo, Vorsitzender des Ortsverbandes Wadgassen, erklärt hierzu: „Wir können und wollen dieses Problem nicht länger ignorieren. Kein Mensch weiß, was dort oben aus dem Schornstein geblasen wird, niemand wird gewarnt. Das muss jetzt ein Ende haben. Wir wollen verlässlich Informationen über die Zusammensetzung und damit die Gefährlichkeit dieser Emissionen haben. Wenn das Land nicht in der Lage ist, hier entsprechende Daten zu liefern, müssen die Kommunen entsprechende Maßnahmen selbst veranlassen. Eine konzertierte Aktion der betroffenen Anrainergemeinden ist daher umgehend einzuleiten.“

Es könne nicht angehen, so Pitillo weiter, dass wir in einem vereinten Europa weiterhin so tun, als wenn Umweltverschmutzung an nationalen Grenzen stoppen würde. Zudem würden die Anwohner in Frankreich mit einer wesentlich kürzeren Vorwarnzeit über Spitzenbelastungen der Luft informiert. Pitillo: „Es nutzt den BürgerInnen auf der deutschen Seite unserer Großregion nichts, wenn man einen Tag nach einem Zwischenfall mitgeteilt bekommt, dass man am Vortag besser die Fenster zugelassen und keinen Sport im Freien betrieben hätte. Dieses Vorgehen der Firma Arkena und der Verantwortlichen auf französischer Seite kann so nicht mehr hingenommen werden. Wir fordern sowohl die Gemeinde Wadgassen, als auch Landrat Lauer auf, umgehend ihrer Pflicht nachzukommen und Lösungen für die Luftbelastungen zu finden. Hierzu gehören neben genauen und permanenten Messungen der Luftbelastungen auch die Information der Bevölkerung über gesundheitsschädliche Stoffe, die in Carling emittiert werden.“